Rund 10000€ kostet der ganze Einsatz in Katra dieses Jahr. Dies beinhaltet alle Kosten inklusive Flüge, ca. 150 kg Gepäck, Medikamente, Verbände, Fäden und vieles mehr. Den Löwenanteil dieser Kosten übernimmt der Verein prointerplast Seligenstadt. Dieser Verein wiederum wird ausschließlich über Spenden finanziert und kann angesichts der Kosten viele weitere Spenden gut gebrauchen. Nicht zu vergessen sind aber auch Sponsoren wie das Klinikum Gütersloh, die Raphaelsklinik Münster, die Fa. Unterwegs, Münster und all die Mitarbeiter der Kliniken, die uns den Rücken frei gehalten haben. Unseren Familien und Freunden sei Dank für die Unmengen von Spielzeug und Geschenken, die sie gesammelt haben. Ohne dies Unterstützung wäre ein Projekt wie dieses gar nicht durchführbar. Wer spenden möchte kann dies gerne tun. Die Daten von prointerpalst Seligenstadt finden Sie.
Aber zurück zum letzten OP-Tag. Dieser bringt die altbekannten Abläufe und schon jetzt sorgt Frank dafür, dass er morgens zwei von Latas Eiern essen kann, da dies das vorletzte Frühstück sein wird (es wird spekuliert, dass das Letzte am Abreisetag eher hastig eingenommen wird) Das Sprachverständnis am morgendlichen Tisch hat sich in den 10 Tagen nicht wesentlich verbessert und doch vermisst man die Dialoge schon jetzt.
Nun gehen alle zur morgendlichen Visite und beginnen darauf mit den OPs. Nach einer kleinen Operation muss Frank eine in unserem Setting eher ungewöhnliche Leistenbruchoperation durchführen. Etwas irritiert bemerkt er, dass die die Op gefilmt wird. Sie soll wohl dem hiesigen Allgemeinchirurgen gezeigt werden…. Danach gibt es erneut einen verbrannten Finger während Albrecht Verbände wechselt und dann noch eine Verbrennungsnarbe im Gesicht.
Dann schnell zu einem weiteren leckeren Mittagessen. Am Nachmittag stehen noch drei Patienten auf dem Plan, die zum Teil parallel operiert werden. Denn, so wird langsam klar, der Abend wird nicht einfach. Daher soll der Arbeitstag pünktlich beendet werden. Nachdem also ein weiterer Finger, ein Tumor am Auge und ein Brusttumor operiert werden, naht auch schon das Ende und man muss sich von den Mitarbeitern im Op verabschieden. Alle erhalten von Petra liebevoll gestaltete Geschenke, und Gruppenfotos in allen erdenklichen Konstellationen werden noch geschossen. Dann vorbei an der Intensivstation, die Frank sehen möchte. Und immer wieder müssen Bilder mit Schwestern und Selfies geschossen werden.
Albrecht erfuhr im Laufe des Tages erschreckt, dass die Kosten für den Einsatz höher liegen, als zuvor angenommen. Also muss weiteres Geld her. Daher ziehen alle Mann mit dem Fahrer in die Stadt. Der erste Geldautomat wird gerade gefüllt und in 5 Minuten betriebsbereit sein. Deshalb geht es unverrichteter Dinge nach ca. 20 Minuten weiter zum nächsten, der nun bereitwillig die geforderten Beträge herausrückt. In der Vergangenheit musste angesichts der Beträge immer mal wieder der Automat gewechselt werden.
Nach dem Geldabheben fährt der Fahrer schnell zurück, damit eine letzte Stationsrunde durchgeführt und die Konzepte festlegen werden können. Allen Patienten geht es gut, hier muss ein Draht in vier Wochen entfernt, da in drei Tagen unter den Verband geschaut werden. Nun das war sie dann, die letzte Visite und jetzt weiter. Denn Dr. Lilly hat noch in ihr Haus eingeladen. Also zieht das Team zügig weiter und wird von ihr herzlich in ihrem Haus empfangen und – man ahnt es schon – bekommt leckere kleine Köstlichkeiten vorgesetzt. Hiervon gibt es mehr und mehr, bis schon jetzt ein deutlicher Sättigungsgard erreicht wird. Aber es schmeckt halt so gut. Nun noch Geschenke an Dr. Lilly und weiter zum Abendessen bei Lata und Vater Varghese. Nun wird man richtig wehmütig, denn die leckeren Speisen suchen ihresgleichen. Der Abend klingt noch bei einem B zu WhatsApp-Nachrichten gehen nach Hause an die Lieben, um die nahende Rückkehr und das freudige Wiedersehen zu planen. Die Koffer werden gepackt und ineinander gesteckt, um Gepäck zu sparen. Und dann geht es ein letztes Mal auf die harten Pritschen, äh Verzeihung Betten.
Aber es wurde nicht nur gearbeitet, nein wir haben auch viel diskutiert, gelacht, Spass gehabt und auch ernste Probleme gewälzt. Wir konnten wieder etwas von der Gegend sehen und erneut Indien in uns aufnehmen (nicht nur in die Lungen…). Wie auch schon zuvor werden wir dieses sehr gegensätzliche, verschmutzte und chaotische aber auch schöne, herzliche und aufregende Land sehr vermissen. An dieser Stelle möchten wir uns von dem interessierten Leser für seine Aufmerksamkeit bedanken und auch verabschieden. Denn am Donnerstag geht es in aller Frühe los nach Jabalpur und weiter über Delhi nach Hause, sodass auch dieser Block nun eine Ende hat.
Am Ende wird alles gut. Und ist es nicht gut, ist es auch nicht das Ende (Oscar Wilde)