Es geht wieder los!

Liebe Freunde,

Es geht wieder nach Indien. Diesmal sind neben Dr. Albrecht Krause-Bergmann Petra Groß und Frank Fischer mit im Team, das ab Dienstag bis zum 22.2. Patienten im Katra Hospital, Madjha Pradesh operieren wird. Nachdem die Koffer am Freitag gepackt wurden, haben wir Samstag alles zum Flughafen gebracht, den Zoll als erste Anlaufstelle fest im Visier. In der Hoffnung die formale Angelegenheit der Ausfuhrgenehmigung schnell über die Bühne zu bringen, wurde der diensthabende Zollbeamte angerufen. Nach einigem Hin und Her fragte dieser schließlich, wie die Kollegen das Verfahren bei früheren Reisen durchführten, um sich dem Vorgehen anzuschliessen.

Dadurch gestaltete sich der Abflug von Münster nach Frankfurt am Sonntag morgen recht entspannt. Womit das Team jedoch nicht rechnete, waren die vielfältigen Kontrollen im Flughafen Frankfurt inklusive der Frage aufmerksamer und pflichtbewusster Beamten nach dem Visum, welches jedoch nur in Form einer E-Mail auf jedem Handy vorhanden war. Obwohl es nirgends stand, war ein Ausdruck gewünscht. Darauf hin schloss sich ein sorgfältiger Dokumentsprozess auf gutem alten Papier an, was das Team angesichts der dahinrennenden Zeit wieder etwas nervöser werden ließ. Dennoch wurde das Gate – inklusive Zigarrenkauf – just zum Zeitpunkt des Boardings erreicht. Der Flug gestaltete sich unterbrochen von ersten kulinarischen Eindrücken des zu bereisenden Landes in Form von Lufthansa Menüs und nicht stummfilmartigen Kinoerlebnissen an Board sehr angenehm. Mehr oder minder verschlafen landet das Team gegen 1:15 Uhr Ortszeit in Delhi und nach äußerst sorgfältigen Kontrollen erhalten schließlich alle das zuvor heiss ersehnte e-Visum in den Reisepass abgebildet.

Die sich nun anschließende Phase bis zum Anschlussflug nach Jabalpur um 9:55 Uhr wird mit Warten, Abhängen und dem Transfer zum Abflugterminal gefüllt. Augenscheinlich nette junge indische Herren wollen uns beim Transportieren des ca. 150 kg schweren Gepäckes helfen und sich anschließend selbstverständlich ordentlich entlohnen lassen. Petras gutes Herz sorgt dann schließlich dafür, dass sie ihr wohlverdientes Salär erhalten.

Nach der quasi durchgemachten Nacht besteigen wir überpünktlich den Spicejet-Flieger, um zwei Stunden später Jabalpur um keinen Deut erholter zu erreichen.

Begrüßung bei Bischof Almaida in Jabalpur

Freudig werden wir von Fr. Varghese erwartet und ins Haus des Bischofs gefahren, wo wir mit einem Blumenkranz und indischen Tüchern für jeden willkommen geheißen werden. Nach kurzer Erfrischung und etwas Smalltalk gibt es ein Mittagessen im Speisesaal mit verschiedenen Geistlichen, bei dem die hiesige (indische) Version der englischen Sprache den Reisenden akustisch alles abverlangt und doch viele Verständnisfragen hinterlässt. Das Essen besteht köstlichen Gemüse, dem obligaten Dal und Huhn und kleinen Würstchen.

Die sich an die kurze Rast anschließende Weiterfahrt nach Katra führt 2,5 Stunden über die Landstraße und wird von den Mitgliedern des Teams durch den sich mittlerweile einstellenden Erschöpfungsgrad nur abschnittsweise wahrgenommen. Die Strecke führt durch mit Menschen, Autos und Tieren verstopfte Bunte Straßen und ist zum Teil in sehr schlechtem Zustand — auch wenn wir die bessere Strasse genommen haben.

Dermaßen durchgeschüttelt und etwas müde gelangen wir nach Katra wo uns erneut ein Chor empfängt und wir gesegnet werden und wieder einen schönen Blumenkranz erhalten.

Schließlich geht es in leicht ausgelaugtem Zustand in die Ambulanz, denn die Patienten müssen noch gesehen und für die Ops eingeteilt werden. Nach einem weiteren Auftritt eines kleines Chor verschwinden wir im Untersuchungszimmer. Albrecht untersucht die Patienten, Frank versucht eine Art Opplan im Computer aufzustellen und Petras Aufgabe besteht in der Fotodokumentation. Die sich zeigenden Erkrankungen und Verbrennungen sorgen zum Teil für Mitleid aber auch Erschütterung. Nicht wenige Patienten müssen jedoch aufgrund der Komplexität der Erkrankungen abgewiesen werden.

Kurz vor der kompletten Erschöpfung aller endet schließlich der Patiententsrom und die Arbeit kann beendet werden,

Nach freudiger Begrüßung der altbekannten Haushälterin Lata schließt sich noch ein kurzes Abendessen an, dass wiederum aus den köstlichsten Speisen besteht.

Hernach können die Reisenden schließlich erschöpft in Ihre Betten fallen.

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