Samstag morgen beginnt mit einem etwas späteren Frühstück als in der Woche. Dann zieht es das Team auf die Station, um die Visite durchzuführen, welche unterbrochen von vielen Fotos und Selfies ohne Besonderheiten erfolgt. Petra hängt angesichts ihrer Tätigkeit als Geschenkeverteilerin immer etwas hinterher.

Petra beim Verteilen von Geschenken

Auch ihr liebes Wesen sorgt immer wieder dafür, dass sie in kurze Plaudereien verwickelt wird. Schließlich gelingt es doch, sich den Weg bis in den Verbandsraum zu bahnen, worauf auch sofort ein Schwarm von Patienten herbei gebracht wird. Der Verbandsraum, indem die Patienten nun behandelt werden, hat im Laufe der Zeit auch seine Entwicklung – wie so vieles durchgemacht. Zwar ist die Einrichtung noch ähnlich wie vor Jahren, jedoch wirkt nun alles sauberer und das Tuch auf der Trage ist gewaschen.

Nachdem die Arbeit getan ist, kann das Team nun langsam das Wochenende beginnen, indem Mandla Downtown mit dem Ziel, ein Paar Briefe zu verschicken, ein Besuch abgestattet wird. Wohl gelingt es Albrecht mit Leichtigkeit, sein Team sicher durch den Markt mit all seinen wunderbaren Ständen und unappetitlichen Abwasserkänälen zu bugsieren sowie Zahnpasta zu ersteigen. Hingegen gestaltet sich das Verschicken der Briefe als nahezu unmöglich, da man am Postamt eine Zollbescheinigung für die Briefe haben möchte und noch schlimmeres vermutet. Schließlich wird ein Preis genannt, der nicht annehmbar ist, sodass Vater Varghese gefragt werden soll, ob er sich um die Briefe kümmern kann.

Markt in Mandla
Markt in Mandla
Tut-Tuk

Nach der Rückkehr im klassischen, wahrscheinlich völlig überbezahlten Tuk–Tuk brechen alle inklusive Vater Varghese am Nachmittag in Richtung Kanha National Park auf, wo man in einer Lodge untergebracht abends und auch morgens eine Fahrt auf einem Jeep durch den Dschungel erlebt. Der Dschungel mit all seiner tollen Vegetationen und Tieren ist eine sehre schöne Erfahrung. Und Frank betont, wie schön es ist, mit netten Menschen so etwas zu erfahren. Den Tiger allerdings, der eine der großen Attraktionen ist, bekommt man nicht zu Gesicht. Wahrscheinlich weiss dieser nicht um seine Prominenz.

Kanha National Park

Trotzdem ist die Zeit und die Erholung ausreichend, um dann Sonntag Abend eine Visite durchzuführen. Die diensthabende Krankenschwester wird nach Problemen befragt und gibt bedrückt wirkend angesichts mangelnder Englischkenntnisse zur Antwort, dass eine „Cleft Lip open“ sei. Schon erschreckt besteht die Sorge, dass sich die Nähte einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte geöffnet habe und damit das Operationsergebnis in Gefahr ist. Daher werden schnell alle Patienten angeschaut. Bei dem infrage kommenden Patienten allerdings zeigt sich lediglich ein abgelöstes Pflaster, sodass die Erleichterung groß ist.

Auf dem Rückweg wird noch kurz die Schlafstätte der Angehörigen der Patienten besucht. Hierbei handelt es sich um eine einfache Plattform unter einem offenen Dach, an der an einer Längsseite Verschläge zum Verbleib persönlicher Dinge aufgereiht sind. An der anderen Längsseite kann entlang eines kleinen Mäuerchen gekocht werden – natürlich bei offenem Feuer.

Hier wird für Patienten durch versorgende Angehörige gekocht!
Angehörige, die für Patienten kochen

Hernach kann dann nach dem schon üblichen Ritual am Folgetag mit Volldampf die kommende Woche begonnen werden.

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